Neujahrsschwimmen im Neopren

Die 13 Männer und Frauen des Wasserrettungsteams der Freiwilligen Feuerwehr Limburg stiegen trotzdem mit ihren Neopren-Anzügen in die Lahn – zum traditionellen Anschwimmen, den die freiwillige Feuerwehr am Neujahrstag für den guten Zweck veranstaltet. Das Anzünden der Fackeln unterhalb der Autobahnbrücke dauerte länger als gewöhnlich. Aber die mehreren Hundert Zuschauer brauchten ihr Warten keineswegs zu bereuen. Mit Applaus und lauten Zurufen munterten sie die Taucher im Wasser immer wieder auf, durchzuhalten und den Zielpunkt vor der Obermühle nicht aus den Augen zu verlieren. Dort hatten die Feuerwehrleute ihren Stand aufgebaut, wo warme Speisen und Getränke für die Besucher bereitstanden. Hier stiegen die Taucher aus dem Wasser, aber nicht bevor sie allen Anwesenden lautstark ein „Frohes Neues Jahr“ zuriefen. Und zum Schluss wurden die Besucher noch mit einem tollen Feuerwerk über der Lahnsilhouette belohnt, das vom Wasser aus gezündet wurde.

Schon 1985 wurden erstmals vier Feuerwehrmänner bei der Wiesbadener Berufsfeuerwehr zu Feuerwehrtauchern ausgebildet. Im Oktober 1985 wurde die erste Feuerwehrtauchergruppe der Freiwilligen Feuerwehr Limburg in Dienst gestellt. Sie wird gebraucht: Im Einzugsbereich der Limburger Feuerwehr liegen einige Kilometer der Bundeswasserstraße Lahn, mehrere Kläranlagen sowie in der näheren Umgebung etliche Bagger- und Badeseen. Und vor allem in den Sommermonaten wird die Lahn von vielen Schwimmern, von Paddlern und Motorbootfahrern frequentiert, auch im Bereich des Campingplatzes. bra


Bericht: NNP

Neujahrsschwimmen der Wasserrettungsgruppe 2013/14

Schon zur Tradition geworden ist das Neujahrsschwimmen der Freiwilligen Feuerwehr Limburg an der Lahn.

Doch zum zweiten Mal in Folge durften sie es aufgrund der Bestimmungen des Wasser- und Schifffahrtsamtes Koblenz nicht. Denn eine solche Schwimmveranstaltung darf nicht stattfinden, wenn der Pegelstand der Lahn in Leun mehr als 2,60 Metern beträgt und die Fließgeschwindigkeit zu hoch ist.

Da der Pegelstand 3,06 Meter betrug  und die Fließgeschwindigkeit der Lahn zu hoch war, durfte das Fackelschwimmen von Eschhofen bis nach Limburg, nicht stattfinden. Die Verantwortlichen der Freiwilligen Feuerwehr Limburg hatten aber vorgesorgt, und ein "Landprogramm" vorbereitet. Die Wasserrettungsgruppe hatte ihr vielfaches Equipment aufgebaut, was dann von Jürgen Hertzel, als Moderator des Nachmittags, fachmännisch erklärt wurde. Nachdem es am Lahnufer mit annähernd 650 Zuschauern sehr eng wurde, machte sich ein Taucher bereit, um dann mit Sicherungsleine abzutauchen. Am Bootsanleger vom Kanuclub Limburg wurde simuliert wie eine vermisste Person gesucht und gerettet wird. Peter Bär (Einsatzleiter Wasserrettung) und J. Hertzel erklärten jedes Detail dieser Übung, während die Besucher an Land von fleißigen Helfern der Wehr  mit Würstchen, Glühwein und heißem Apfelsaft versorgt wurden. Nach Anbruch der Dunkelheit zündete man dann am Wehr rote Fackeln , die die Lahn in ein rotes, bengalisches Lichtermeer verwandelten. Danach begann ein eindrucksvolles Feuerwerk, dass von einem Ponton auf der Lahnmitte in den Himmel geschossen wurde. Mit großem Applaus bedankten sich die vielen Gäste bei ihrer Freiwilligen Feuerwehr Limburg für diesen gelungenen Nachmittag, auch wenn die Fackelschwimmer nicht in die Fluten stürzen durften.

 

270 Alarme und ein neuer Vorstand bei der Freiwilligen Feuerwehr Limburg

Eine sehr kompakte Jahreshauptversammlung hatte die Freiwillige Feuerwehr Limburg zu absolvieren mit den üblichen Rückblicken, Beförderungen aber auch mit Neuwahlen. Für den 1. Vorsitzenden Dr. Heinrich Richard war es seine letzte Versammlung, da er aus Altersgründen für eine neue Amtsperiode nicht mehr zur Verfügung stand. Zur Zeit besteht die Wehr aus 58 Einsatzkräften, 8 Mitgliedern in der Jugendfeuerwehr, 30 Kameraden der Alters- und Ehrenabteilung sowie 351 passiven Mitgliedern. Bürgermeister Martin Richard dankte, auch im Namen der Stadt, für die geleistete Arbeit. Auch Stadtbrandinspektor Uwe Zimmermann, selbst Mitglied der Limburger Wehr, war stolz auf die Leistungen seiner Kameradin und Kameraden.

Wehrführer Andreas Müller legte beachtliche Zahlen vor. 270 Mal wurden die freiwilligen Mitglieder der Einsatzabteilung im Jahr 2012 alarmiert, zählt man die 47 Brandsicherheitsdienste hinzu war die Wehr 317 mal im Einsatz, insgesamt leisteten die Mitglieder 7092 Stunden ehrenamtlich und unentgeldlich für die Sicherheit der Limburger Bürger. Auch beeindruckend die Zahl der besuchten Lehrgänge auf Landes- und Kreisebene, die sich auf 34 Ausbildungen beläuft, übrigens 19 mehr als im Jahr 2011.

Auch bei der Jugendfeuerwehr wurde viel Arbeit geleistet, insgesamt 150 Stunden. Es wurden außer Übungen auch Feste und Zeltlager besucht, erklärte Jugendfeuerwehrwart Sebastian Zimmermann, der sich bei seinem Team mit Christine Hykel und Julian Trillken bedankte.

Über die Aktivitäten der Alters- und Ehrenabteilung berichtete Ehrenstadtbrandinspektor Hans Arnold. An insgesamt 23 Veranstaltungen nahmen die 38 Mitglieder teil. Minutiös informierte Hans Arnold die Versammlung über die besuchten Feste und Ausflüge. Weiterhin gab der Ehrenstadtbrandinspektor einen Ausblick auf die Arbeit zum 150. Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Limburg im Jahr 2017. Da er schon sehr viel Feste organisiert hat (man denkt gerne an den hess. Feuerwehrtag von 1988, das eine Veranstaltung der Superlative war), erinnerte er an diverse Punkte, die man unbedingt beachten muss um dieses Jubiläum ausrichten zu können.

Im Anschluss gab es noch 7 Neu- bzw. Ergänzungswahlen für den Vorstand, die allesamt öffentlich und ohne Gegenstimmen stattfand.

Einen bewegenden Abschluss der Versammlung war die Verabschiedung vom 1. Vorsitzenden Dr. Heinrich Richard, der die letzten 5 Jahre die Geschicke des Feuerwehrvereins geleitet hat. Unter nicht enden wollenden, stehendem Applaus nahm er den Dank der Wehr, die der neue Vorsitzende, Jürgen Hertzel, perfekt in einer Rede verpackte, sowie ein Geschenk entgegen. Dr. Richard bedankte sich für die gute Zusammenarbeit bei der Wehr und den Mitgliedern des Vorstandes.

Nach einem kleinen Imbiss klang eine positive und harmonische Jahreshauptversammlung aus.

7 neue Taucher auf einen Streich

Retten, löschen, bergen, schützen & das machen alle Feuerwehrmänner. Einige aber können noch mehr: Sie sind Feuerwehrtaucher und haben dafür eine intensive Ausbildung absolviert. Sieben von ihnen haben am vergangenen Wochenende ihre Prüfung erfolgreich abgelegt.


Von Anken Bohnhorst-Vollmer


Limburg. Ausbildung bestanden: Die Feuerwehrtaucher Winfried Vogel, Björn Neuser, Robin Fischer, Timo Schmitz, Andreas Graf, Julian Trillken und Marc Melzer (von links).
"Mein Bruder liegt da unten", schreit der junge Mann und schlägt um sich. "Der ertrinkt!" Einer der Feuerwehrtaucher, die den Mann gerettet und an Land geholt haben, taucht erneut, sucht den Grund ab & und findet einen leblosen Körper. Auch dieser wird geborgen, wird behutsam aufs Trockene gelegt und reanimiert: 30 Mal Herzdruckmassage, dann beatmen. Die Feuerwehrmänner arbeiten schnell und konzentriert. Die umstehenden Kameraden nicken einander anerkennend zu. Der Einsatz verläuft souverän, finden sie.
 
 
Ausbildung bestanden: Die Feuerwehrtaucher Winfried Vogel, Björn Neuser, Robin Fischer, Timo Schmitz, Andreas Graf, Julian Trillken und Marc Melzer (von links).

Dabei ist alles nur eine Übung. Der Boots- und Badeunfall ist simuliert. Er soll die sieben angehenden Feuerwehrtaucher während ihrer Prüfung im Parkbad überraschen, ohne sie zu überfordern. Die Männer müssen zeigen, dass sie spontan und planvoll reagieren können. Und das beweisen sie. Keine hektischen Rufe sind zu vernehmen, keine überflüssigen, hinderlichen Handgriffe. Die Männer wissen, was zu tun ist & auch wenn sie nicht vorbereitet sind. Denn tatsächlich hat keiner der Sieben bemerkt, wie sich das kleine, weiße Ruderboot Richtung Sprungbecken schiebt, wie es der Mann, der darin sitzt, kentern lässt und zu schreien beginnt. Auch von der 75 Kilo schweren Puppe, die bereits am frühen Morgen in der Tiefe des Beckens versenkt worden war, wussten sie nichts.
 Prüfung im Freibad
Die sieben Männer von den Freiwilligen Feuerwehren aus Limburg, Dehrn, Dietkirchen, Eschhofen und Staffel sind an diesem Morgen angetreten, um einen Prüfungsparcours im Freibad und in der Lahn zu absolvieren und anschlieflend vom Ersten Stadtrat Michael Stanke offiziell zu Feuerwehrtauchern ernannt zu werden.
Mehr als ein Jahr hat ihre Ausbildung gedauert. Rund 3500 Stunden wurden von der gesamten Tauchergruppe geleistet, zusätzlich zur regulären Feuerwehrarbeit, "weil`s Spaß macht und sinnvoll ist, und weil ich schon immer bei der Feuerwehr war", sagt der 20-jährige Robin Fischer von der Freiwilligen Feuerwehr Staffel und schüttelt sich das Wasser aus den Haaren. Etwa 400 Tauchgänge haben er und seine Kameraden hinter sich, wurden zu Rettungsschwimmern ausgebildet und haben bereits im vergangenen Jahr ihre theoretische Prüfung abgelegt.
Jetzt geht es darum zu beweisen, dass sie es können, dass sie ihr Gerät und die Situation jederzeit beherrschen, dass Training und Schulungen durch Lehrtaucher Jürgen Hertzel, den Leiter des Tauchdienstes Stefan Schmitt sowie durch die Lehrtauchanwärter Kai Ahlbach und Andreas Steinmann erfolgreich waren. Aufmerksam stehen die vier denn auch am Beckenrand und beobachten, wie die Prüflinge nacheinander ins Becken gleiten, um die erste Aufgabe zu lösen: Das Tauchgerät muss in knapp vier Metern Tiefe abgelegt werden, dann sollen die Männer auftauchen, verschnaufen und das Gerät am Beckengrund wieder anlegen. Das "Gerät" sind Tauchflasche, Rettungskragen, Bleigurt und Vollgesichtsmaske. Mehr als 40 Kilo wiegt die Ausrüstung.
"Kein Problem", sagt Timo Schmitz von der Freiwilligen Feuerwehr Eschhofen, als er aus dem Becken steigt. "Das haben wir geübt." Zudem sind die äußeren Bedingungen & Lufttemperatur neun Grad, Wasser etwas über 20 Grad  günstig, meint der Mann im ärmellosen Neoprenanzug. In der Lahn später werde es kühler sein, stellt er fest und bereitet sich auf die nächste Übung vor. Hierbei wird ihn ein Kollege Andreas Graf als "Signalmann" an einer Leine über den Beckengrund dirigieren. Das rote Seil sei das Kommunikationsmittel, erklärt Stefan Schmitt. Der Signalmann am Rand habe unter Umständen eine bessere Sicht als der Taucher unter Wasser.

Etwa zehn Einsätze haben die Feuerwehrtaucher im Jahr. "Zu unserem Einzugsgebiet gehört nicht nur die Lahn, sondern auch mehrere Kläranlagen sowie Bagger- und Badeseen", sagt Jürgen Hertzel. Nicht immer geht es um Menschen oder Tiere. Bisweilen müssen Autos oder andere Gegenstände an Land gezogen werden. Manchmal kann nicht mehr gerettet, sondern nur noch geborgen werden. In jedem Fall aber gilt: "Wir brauchen die Männer", betont Jürgen Hertzel und ist stolz darauf, dass alle Feuerwehrmänner die Tauchprüfung bestanden haben.
Ihre Prüfung zum Feuerwehrtaucher und Signalmann abgelegt haben: Robin Fischer (Freiwillige Feuerwehr Staffel), Andreas Graf (Dietkirchen), Marc Melzer (Dehrn), Björn Neuser (Staffel), Timo Schmitz (Eschhofen), Julian Trillken und Winfried Vogel (beide Limburg). Zum Feuerwehr-Lehrtaucher haben sich Kai Ahlbach von der Feuerwehr Staffel und Andreas Steinmann (Feuerwehr Ahlbach) qualifiziert.
Quelle: Nassauische Neue Presse